Quanteninformation und Quantenkommunikation mit hochdimensionaler Informationskodierung (QuICHE)
Überblick
Das Projekt QuICHE startete im Frühjahr 2020 im Rahmen des QuantERA Fördernetzwerk, welches es sich zum Ziel setzt, Quantentechnologieforschung international in Europa zu vernetzen. In diesem Projekt werden innovative Ansätze zur Quantenkommunikation mit großen Alphabeten erforscht und umgesetzt, mit dem Ziel sowohl Bitraten als auch Abhörsicherheit der Kommunikation zu erhöhen.
Neben der Paderborner Arbeitsgruppe „Integrierte Quantenoptik“ unter der Leitung von Frau Professor Christine Silberhorn sind an diesem Projekt weitere Partner aus Italien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Polen beteiligt. Unter der Leitung von Professor Chiara Macchiavello vom INFN Pavia legt QuICHE neue theoretische Grundlagen für die Quantenkommunikation mit großen Alphabeten. Üblicherweise werden Daten als „0“ und „1“ kodiert. Allerdings wurde bereits gezeigt, dass die Verwendung von größeren Alphabeten echte Vorteile für Quantenkommunikation mit sich bringt, zum Beispiel eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einen Lauscher zu entdecken. In QuICHE erforschen wir optimierte Kodierungsverfahren sowie deren experimentelle Umsetzung. Die Paderborner Gruppe unter Leitung von Doktor Benjamin Brecht wird hierbei neue Kodierungsmethoden experimentell umsetzen und hochdimensionale Quantenkommunikation in experimentell realisieren.
QuICHE wird vom BMBF im Rahmen des QuantERA Programms gefördert, welches von der EU im Rahmen des Horizon 2020 RIA Programms gefördert wird.
Wissenschaftliche Ansprechparter: Dr. Benjamin Brecht, Prof. Dr. Christine Silberhorn
Weitere Informationen:
Motivation
Während in der klassische Datenverarbeitung Information in Form von Bits gespeichert wird, nutzt die Quanteninformation sogenannte Qubits. Ein Bit kann die Werte 0 oder 1 annehmen; ein Qubit hingegen kann gleichzeitig 0 und 1 sein sowie jede beliebige
Ziele und Vorgehen
Das Ziel des Projekts ist die systematische Untersuchung und Nutzbarmachung des Potenzials praktischer, höherdimensionaler Kodierung. Dabei kommen sogenannte Qudits (quantum dgits) zum Einsatz, welche die Werte 0, 1, 2, 3, … und deren Überlagerungen annehmen können. Diese versprechen neuartige, effiziente Quanteninformationsprotokolle wie z. B. für absolut abhörsichere Quantenschlüsselverteilung oder Zufallszahlenerzeugung in großen Netzwerken, sofern sie mit Glasfasernetzwerken kompatibel sind. In solchen Netzwerken wird die Resistenz gegen Störeinflüsse ein entscheidender Parameter sein. Auch in diesem Zusammenhang soll der mögliche Nutzen höherdimensionaler Kodierungen untersucht werden. In enger Zusammenarbeit zwischen Partnern mit experimenteller und theoretischer Expertise werden hierfür neue Methoden, Bauteile und Protokolle entwickelt, deren Implementation auf dem spektralen-temporalen Freiheitsgrad von Licht basiert.
Innovation und Perspektiven
Die Ergebnisse des Projekts sollen neue, praktische Ansätze für hochdimensionale Quantenschlüsselverteilung liefern. Die Verwendung eines größeren, glasfaserkompatiblen Alphabets zur Informationskodierung kann es in Zukunft ermöglichen, quantengesicherte Kommunikation zwischen mehreren Partnern in einer Art Quantenkonferenzschaltung zu gewährleisten. Damit leistet das Projekt QuICHE einen Beitrag, um Quantengeräte in Zukunft so vernetzen zu können, wie es im heutigen Internet mit klassischen Computern möglich ist.
Key Facts
- Grant Number:
- 16KIS1120
- Art des Projektes:
- Sonstiger Zweck
- Laufzeit:
- 03/2020 - 02/2023
- Gefördert durch:
- Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
Detailinformationen
Kontakt
Wenn Sie Fragen zu diesem Projekt haben, kontaktieren Sie uns!
Dr. Benjamin Brecht
Integrierte Quantenoptik
Akademischer Oberrat - Gruppenleiter "Quantennetzwerke"

Prof. Dr. Christine Silberhorn
Integrierte Quantenoptik
Professorin - Leiterin - Lehrstuhlinhaberin
